Förderung von Arbeitslosen durch Maßnahmen gesunken

Arbeitslose werden neben der Beratung vor allem durch Maßnahmen gefördert. Im Folgenden wird die Entwicklung der Jahre 2018 bis 2021 verglichen, also etwa zwei Jahre vor und zwei Jahre in der Sars-CoV-2-Pandemie (1/2018 bis 2/2020; 3/2020-3/2022).

Die Pandemie hat erwartbar die Zahl der Einritte in Maßnahmen gesenkt. Im Rechtskreis SGB III im Mittel um rund 5.000 Einritte gesenkt, etwa 6 %. Im Rechtskreis SGB II ist der Rückgang deutlicher: etwa 30.500 Einritte weniger, was rund 27 % ausmacht. Dieser große Unterschied ist erklärungsbedürftig. Denn pandemiebedingte Einschränkungen waren regional gleich und nicht vom Rechtskreis abhängig. Die für den Rechtskreis SGB II zuständigen Jobcenter haben offensichtlich ihre Förderverhalten verändert. Eine andere Erklärung wäre, dass die Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II weniger gut gefördert werden konnten, weil sie beispielsweise stärker von der Pandemie betroffen waren (beeinflusst durch Branchen, Gesundheitszustand usw.)

Der Anteil des Rechtskreises SGB II an allen Eintritten ist folglich über die gesamte Zeit gefallen. Vor der Pandemie lag der Durchschnittswerte bei 57,2 %, während der Pandemie bei 54,5 %. Die durchschnittliche Förderung in der gesamten Zeit ist im SGB II stärker gefallen als im SGB III.

Bisherige saisonale Muster sind erhalten geblieben: hohe Werte im September, dem Monat für Ausbildungsbeginn, niedrige Werte im Dezember, dem Monat, wo das Haushaltsjahr der Arbeitsverwaltung endet.

Auffällig sind bei den Anteilen der Rechtskreise die Septemberwerte. Jeweils im September hat der Rechtskreis SGB II einen sehr niedrigen Anteil an den Förderungen. Dann liegen die Anteile um die 45 %. Das lässt darauf schließen, dass im Rechtskreis SGB III hier verstärkt die Ausbildungsaufnahme gefördert wird.

Das erste Quartal 2022 zeigt noch keine Rückkehr zum Fördervolumen, wie es vor der Pandemie zu beobachten war. Die bisherigen Lockerungen haben noch keine Wende eingeleitet. Diese wäre aber nötig, da die Arbeitslosigkeit in der Pandemie angestiegen ist.

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