Arbeitsgelegenheiten 2020 – Einsatz und Kosten regional verschieden

Die Zahl der Arbeitsgelegenheiten nach § 16d SGB II wird seit Jahren zurückgefahren (s. Hier). Die Intensität der Nutzung durch die Jobcenter streut regional sehr stark. Erkennbar wird dies durch die sog. Teil-Aktivierungsquote (Anteil der Teilnehmenden in Arbeitsgelegenheiten an den Arbeitslosen und den Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Rechtskreis SGB II).

Die AGH-Teil-Aktivierungsquote betrug 2020 in Deutschland 3,1 %. Die niedrigsten Quoten wiesen Hessen und Rheinland-Pfalz mit jeweils 1,8 % auf. An der Spitze lag Sachsen-Anhalt mit 9,3 %, dem fünffachen Wert der Bundesländer mit der niedrigsten Quote. Dieser hohe Wert ist auffällig.

Quelle der Daten: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Neben den ostdeutschen Bundesländern weist auch das Saarland eine hohe Quote auf. Für Brandenburg lässt sich darüber hinaus sagen, dass die zugelassenen kommunalen Jobcenter daran einen relevanten Anteil ausmachen. Die regionalen Unterschiede lassen sich vermutlich mit einer entsprechend unterschiedlichen Aufnahmefähigkeit des jeweiligen Arbeitsmarktes erklären.

Die durchschnittlichen Kosten für eine Arbeitsgelegenheit pro Teilnahme und Monat ohne Mehraufwandsentschädigung für Teilnehmende lag im bundesweiten Durchschnitt bei 406 Euro in 2020 (Zahlen nur für Jobcenter als gemeinsame Einrichtungen). Auch hier gibt es regionale Unterschiede. Der Kostensatz lag in Sachsen-Anhalt mit 254 Euro am niedrigsten, gefolgt von Baden-Württemberg mit 260 Euro. Am meisten wurden in Hamburg und Bremen pro Teilnahme im Monat gezahlt. Im Hamburg lag der Kostensatz bei 957 Euro (Bremen: 823 Euro), was dem 3,7-fachen von Sachsen-Anhalt entspricht. Der große Abstand der Stadtstaaten Hamburg und Bremen von den anderen Bundesländern sticht heraus. Deutlich wird, dass die Maßnahmeträger für die gleiche Leistung vermutlich unterschiedlich vergütet werden.

nur gE; Quelle der Daten: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Dabei hat sich in Hamburg der Kostensatz um rund 33 % gegenüber 2019 erhöht (Bremen: rd. 30 %; Deutschland: 2,6 % ). Im Saarland wurde er in 2020 gegenüber dem Vorjahr um über 17 % gekürzt. Welchen Einfluss die politisch angeordneten Einschränkungen auf die Veränderungen hatten, läßt sich aus den Daten nicht erschließen. Es ist eher von regionalen Besonderheiten auszugehen.

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