Deutscher Diversity-Tag: Vielfalt unternehmen für Arbeitslose

„Die Charta der Vielfalt ist eine Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist Schirmherrin. …

Die Initiative will die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland voranbringen. Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.“ (http://www.charta-der-vielfalt.de/charta-der-vielfalt/ueber-die-charta.html)

Am 7. Juni 2016 wird findet der 4. Deutsche Diversity-Tag statt,  zu dem die Charta der Vielfalt bundesweit aufruft, um Unternehmen und Institutionen für das Thema diversity zu sensibilisieren.

Es ist offensichtlich nicht weiter  irritierend, dass eine solche Kampagne nötig ist, obgleich das Verbot der Diskriminierung nach bestimmten Merkmalen in zahlreichen Gesetzen verankert ist. Rechtstheorie, Rechtspraxis und Rechtsverfolgung fallen hier oftmals auseinander.

Das Ziel der Wertschätzung – siehe Zitat oben – ist zu begrüßen. Nur reicht das leider nicht, wenn Unternehmen es nur auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehen. Der Diskriminierung muss bereits bei der Personalgewinnung der Unternehmen begegnet werden, also bevor jemand Mitarbeiter/in wird.

Seit Jahren zeigt praktisch jede Arbeitsmarktstatistik eine Diskriminierung von Gruppen mit bestimmten Personenmerkmalen auf dem Arbeitsmarkt. Zu ihnen gehören z.B.

  • Ältere
  • Alleinerziehende
  • Menschen mit Behinderung
  • Ausländer/innen

Sie sind deutlich häufiger als es ihrem Anteil an den Erwerbtätigen entsprechen würde arbeitslos. Sie kommen in der Vielfalt im Unternehmen unterdurchschnittlich vor.

Auch diese auf dem Arbeitsmarkt Diskriminierten sollten von Unternehmen wertgeschätzt und bei der Stellenbesetzung berücksichtigt werden. Dann wird sich eher eine Vielfalt ergeben.

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